08 Apr. Tag acht
Das Herumgefahre ist tatsächlich anstrengend. Nicht nur, dass ich viel fahre, auch der Zustand der Straßen erfordert ein großes Maß an Konzentration. (Erwähnte ich eigentlich schon die ‚Mariannengräben’/Schlaglöcher?) Ständig tut sich irgendeine tiefe Katastrophe vor einem auf, die es zu umfahren gilt (oder, wenn es gar nicht mehr anders geht, über die man mit einem Höchstmaß an Vorsicht drüberfahren muss).
Dann kommen natürlich die vielen Eindrücke dazu, die auf mich einprasseln und von denen ich versuche, soviel wie möglich aufzuschreiben oder in meinem Kopf zu behalten.
Lange Rede…ich habe mir den heutigen Tag freigenommen und tummle mich in meiner niedlichen Unterkunft eines viktorianischen Mikrohauses bzw. in dem noch niedlicheren Ort Steyning, in dem ich gelandet bin.
Impressionen aus Steyning:
Tudorfachwerkhäuser säumen die Straßen, ich sitze gerade in einem entzückenden Cafe, das in einem dieser windschiefen Häuser untergebracht ist. Ein historischer Traum. Fast bin ich versucht, altertümliche Dinge zu tun (was, müsste ich mir noch überlegen. Was machte man denn so als tudorzeitliche Frau auf dem Lande? Wasser holen oder sowas? Kochen, weben, waschen, Kinder bekommen? Sich ums Vieh kümmern?
Das mit den Kindern geht jetzt nicht so fix und auf die Schnelle. Aber vielleicht finde ich eine Kuh, die ich betreuen oder ein Feld, das ich bestellen kann? Oder einen Webstuhl? Alternativ findet sich vielleicht auch eine Feuerstelle?)
Also, für heute habe ich gar nicht so viel Geschichtliches zu berichten.
Bleibt mir gewogen, morgen gibt’s dann wieder ein neues Haus.



